Bürgerliches Engagement soll Bäumen helfen

Grüne wollen Baumspenden und -patenschaften ermöglichen

Clemens Breest, Vorsitzender der Grünen

Die Bad Vilbeler Bürgerinnen und Bürger schätzen die Bäume in der Stadt. Umso bedauerlicher empfinden sie Baumverluste. In den vergangenen Monaten haben sie gezeigt, wie sehr ihnen das Thema am Herzen liegt und sie sich für den Erhalt der Bäume engagieren. „Da die Pflege der Stadtbäume sehr aufwändig ist und Neupflanzungen teuer, wir aber gleichzeitig eine sehr engagierte Bürgerschaft in der Stadt haben, liegt es nahe, das Engagement der Bad Vilbeler bei Anpflanzung und Pflege zu nutzen“, erklärt Clemens Breest, Mitglied im Planungs- Bau- und Umweltausschuss, den Antrag der Grünen.

Bürgerinnen und Bürger spenden Bäume

Aufgrund der knapp bemessenen Finanzmittel für die Grünpflege kann das Grünflächenamt für die Stadtbäume nur eine Basisversorgung leisten.

Peter Paul

Verluste von Bäumen können – wenn überhaupt – erst nach längerer Zeit durch Neupflanzungen ersetzt werden. Aufgrund der jüngsten Vorträge von Baumfachleuten im Umweltausschuss wurde zudem deutlich, wie aufwändig eine Pflanzgrube für einen Jungbaum vorbereitet werden muss, wenn dieser sich gesund entwickeln soll. Der Baumsachverständige Mark Pommnitz teilte mit, dass der durchschnittliche Preis für die Neupflanzung eines Baums bei 2.500 Euro liegt. Und auch auf die anschließende Pflege der Bäume darf nicht verzichtet werden, wie Fachleute betont haben. Peter Paul erklärt deshalb: „Um die ursprüngliche Zahl der Stadtbäume wieder zu erreichen und die kleinteilige Pflege insbesondere der Straßenbäume zu sichern, braucht es deshalb das Engagement der ganzen Stadtgesellschaft. Sowohl einzelne Bürgerinnen und Bürger als auch Spendengemeinschaften oder Firmen, Vereine, Kirchengemeinden, Schulklassen sollen Bäume spenden und Pflegepatenschaften übernehmen können.“ Beispiele aus anderen Städten haben gezeigt, dass Menschen gerne gezielt für einen Baum spenden. So hat Leipzig in einem Jahr 140.000 Euro zugunsten neuer Bäume gespendet bekommen.

Bäume gießen

Neben der Baumspende soll auch die Baumpatenschaft ermöglicht werden. In diesem Fall erklären sich Einzelpersonen oder Institutionen verbindlich bereit, sich um einen oder mehrere Bäume zuverlässig zu kümmern. Das umfasst das Gießen bei Trockenheit, vorsichtiges Lockern der Erdoberfläche um den Baum und ggf. die Beseitigung von Müll in der Baumscheibe.  Die Stadt soll dadurch aber nicht aus ihrer Pflicht entlassen werden, ausreichend Mittel und Personal für die Grünpflege der Stadt bereit zu stellen. Deshalb soll Spendern nicht die Gesamtkosten für eine Neupflanzung und Patinnen nicht die vollumfängliche Pflege eines Baums aufgebürdet werden. Clemens Breest begründet: „Das bürgerliche Engagement soll eine Ergänzung und Unterstützung zur städtischen Grünpflege sein. Sie dient auch der positiven Identifikation mit der eigenen Stadt und ihrem Erscheinungsbild. So profitieren alle Seiten davon.“

Antrag „Baumspenden und -patenschaften für Bad Vilbel“