Stadthalle: Blind ins Defizit

Fraktionsvorsitzender Jens Matthias

Mit einer Anfrage an die Stadt will die Fraktion der Grünen Licht in den aktuellen Planungsstand der Therme und die Auswirkungen auf den Haushalt bringen. „Uns scheint, die Stadt stolpere im Blindflug in ein riesiges finanzielles Risiko für Bad Vilbel“ sagt Jens Matthias, Fraktionsvorsitzender der Grünen. „Der Baubeginn der Therme verschiebt sich, aber die Stadthalle muss ohne wenn und aber 2020 zum Hessentag stehen. Das Problem ist, dass ohne die Einnahmen aus der Therme die Stadt sich die Stadthalle gar nicht leisten kann. Nur wenn die Therme steht, fließen 5,5 Mio. Euro pro Jahr. Ohne Therme hat Bad Vilbel eine riesige Stadthalle, aber auch ein riesiges Defizit im Haushalt“.
Die Grünen mahnen Besonnenheit an. Nach dem Tod von Herrn Wund und der Verschiebungen, die sich durch die Eröffnung des Testaments ergeben, wäre es sinnvoll, alle Fakten auf den Tisch zu legen und die Lage neu zu bewerten. Die Grünen bemängeln, dass sie aus der Zeitung erfahren, dass es Gespräche mit der Wund Gruppe gab.

Christopher Mallmann, Haupt- und Finanzausschuss-Mitglied

Bürgermeister Dr. Stöhr hat die letzte Sitzungsrunde nicht genutzt, um über diese Gespräche zu berichten. „Für uns ist es nicht nachvollziehbar, warum nicht offen kommuniziert wird. Warum wird verheimlicht und verschleiert?“ konstatiert Christopher Mallmann, Vertreter der Grünen im Haupt- und Finanzausschuss. „Wir haben eine neue Situation und wir sollten gemeinsam beurteilen, wie wir damit umgehen. Auch die Öffentlichkeit sollte wissen, was die Situation für Therme und Stadthalle bedeutet“.
Das in der letzten Parlamentssitzung genannte Argument, dass die Stadthalle bis zum Hessentag fertig sein muss, um die Investitionszuschüsse vom Land zu bekommen, lassen die Grünen nicht gelten. Es ist sowieso zweifelhaft, ob der Zeitplan zu schaffen ist. In der vorletzten Sitzung konnte der erste Stadtrat Wysocki noch nicht mal einen Gesamtzeitplan für das Projekt vorlegen.
„Eine Stadthalle ohne Einnahmen aus der Therme, drückt den Haushalt ins Defizit. Das kann niemand verantworten und war auch nicht die Grundlage für die einstimmigen Beschlüsse“ sagt Kathrin Anders, Co-Fraktionsvorsitzende.

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Fraktionsvorsitzende Kathrin Anders

„Wir haben jetzt eine detaillierte Anfrage mit acht Frage gestellt. Diese muss schnell beantwortet werden. Dann können wir die Lage neu bewerten. Bevor diese Transparenz nicht herrscht, dürfen keine Abrissbagger rollen, um das Schwimmbad abzureißen. Wenn wir nicht mal wissen, ob und wann das neue Kommunalbad öffnet, dürfen nicht mit der Abrissbirne Fakten geschaffen werden. Sonst könnte es sein, dass wir am Ende auf Jahre hinaus ohne Schwimmbad dastehen. Keine schöne Vorstellung für unsere Schulkinder, Sportvereine und die Stadt, die sich mit dem Titel „Bad“ schmückt.“

Anfrage an den Magistrat zur Situation des Kombibades und der Finanzierung des Betriebs der Stadthalle

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