Grüner Schulterschluss für die Region

Netzwerktreffen der Grünen in Bad Vilbel

Die Grünen aus Frankfurt und den Nachbarkommunen haben ein Netzwerk ins Leben gerufen, um die Herausforderungen der Region gemeinsam anzugehen. Jüngst trafen sie sich in Bad Vilbel, um die Pläne des Frankfurter Planungsdezernenten, einen neuen Stadtteil zu errichten, kritisch zu diskutieren. Das Beispiel der neuen Pläne zwischen Praunheim und Steinbach, zeigen wie sehr der Siedlungsdruck Frankfurts direkt auf die Region und angrenzende Gemeinden ausstrahlt. Clemens Breest, Vorsitzender der Grünen in Bad Vilbel, begrüßte Vertreter*innen aus Frankfurt, Offenbach und Bad Homburg sowie Birgit Simon, die Beigeordnete des Regionalverbandes. „Es gibt zahlreiche Probleme wie z.B. die Verkehrsströme, die alle Kommunen gemeinsam haben, und im Alleingang nicht gelöst werden können. Wir wollen Lösungsansätze für die Region gemeinsam entwickeln und angehen“, erklärt Clemens Breest das Anliegen des Netzwerktreffens.

Neben dem nun entschiedenen Gebiet zwischen Praunheim und Steinbach an der A5 hatten auch Pläne vorgelegen am Heiligenstock oder westlich von Dortelweil riesige Baugebiete auszuweisen, was auch Bad Vilbel unmittelbar betroffen hätte. Ein Blick auf die Klimakarte zeigt, dass solche Bauvorhaben massive Einflüsse auf Frischluftzonen und –strömungen  haben können. Auch neue veränderte Verkehrsbelastungen, Auswirkungen auf den Einzelhandel,  Infrastruktur und veränderte Identität angrenzender Stadtteile sind massiv und komplex. „Deshalb ist es entscheidend, ökologische, gesellschaftliche und infrastrukturelle Aspekte in einer überregionalen Gesamtsicht zu beurteilen“, skizziert Thomas Tilse, Co-Vorsitzender der Vilbeler Grünen die grünen Ziele für die gesamte Region.

Einigkeit besteht unter den Grünen darüber, dass Wohnungsbau jenseits von einer vernünftigen Orts- und Verkehrsanbindung auf den Ackerflächen des Umlandes mehr Probleme schafft als löst. In Bad Vilbel wird mit dem Bau hunderter Wohnungen unmittelbar am Vilbeler Nord- und Busbahnhof gezeigt, wie dem Wohnungsbedarf sinnvoll begegnet werden kann. Ähnlich gelegene Flächen in bestehenden Siedlungsräumen müssen für den Wohnungsbau gezielt genutzt werden. Der neue Frankfurter Stadtteil könnte, bei guter Planung hierfür ein weiteres Beispiel werden. Bei guter Verkehrsanbindung besteht zusätzlich die Möglichkeit, von preiswerten Grundstücken zu profitieren, da viel Land bereits der Stadt Frankfurt gehört und so günstiger Wohnraum subventioniert werden kann.

In Zukunft gibt es viel zu tun. In Anerkennung der Tatsache, dass das Ballungszentrum Frankfurt immer mehr Siedlungsströme anzieht, sind Konzepte wie der Frankfurter Grüngürtel ein bewährtes und enorm wertvolles Erfolgsmodell. So kann gesundes und ökologisch ausgeglichenes Wohnklima langfristig gesichert werden. Dieser Grüngürtel soll nach Vorstellung der Grünen in der Region auch jenseits des Frankfurter Stadtgebiets seine Fortsetzung finden. Nach Thomas Tilse  findet der Frankfurter Grüngürtel in Bad Vilbel eine mögliche natürliche Ergänzung, die gleichzeitig Bad Vilbel ein geschlossenes Konzept ermöglicht. In der Region würden diese grünen Bänder mit ihren positiven Einflüssen einen erheblichen Beitrag zur Lebensqualität und Integration leisten. Hier und in der Verkehrspolitik will das Netzwerk in den nächsten Sitzungen weiter arbeiten.

v.l.n.r. zu sehen: Bastian Bergerhoff (Vorstandssprecher der Frankfurter Grünen), Thomas Tilse (Co-Vorsitzender der Bad Vilbeler Grünen), Bardo Röhrig (Vorstandsmitglied der Bad Homburger Grünen), Ursula auf der Heide (Stellv. Fraktionsvorsitzende der Grünen im Frankfurter Römer), Birgit Simon (Erste Beigeordnete des Regionalverbands und Sprecherin der Offenbacher Grünen), Klaus Gläser (Frankfurt), Paul van de Wiel (Sprecher der Stadtteilgruppe Nieder-Erlenbach) und Clemens Breest (Vorsitzender der Bad Vilbeler Grünen)