Fahrradklima-Test: Bad Vilbel fast Schlusslicht

Ergebnisse des ADFC-Fahrradklima-Tests 2016 veröffentlicht

Christopher Mallmann, verkehrspolitischer Sprecher

Die Ergebnisse des Fahrradklima-Tests 2016 sind veröffentlicht worden und das Ergebnis für Bad Vilbel ist wieder schlechter als bei der vorherigen Befragung. Die Fahrradfahrenden haben der Stadt die Gesamtnote 4,2 gegeben. Damit ist Bad Vilbel bei den Städten bis 50.000 Einw. in Hessen auf Platz 45 von 49 Städten. Deutschlandweit rangiert Bad Vilbel auf Platz 316 von 364. „Dass die Radfahrer*innen in Bad Vilbel enttäuscht von der fehlenden Fahrradfreundlichkeit sind, haben wir in erster Linie dem Magistrat zu verdanken“, kommentiert Christopher Mallmann, verkehrspolitischer Sprecher der Vilbeler Grünen, das Ergebnis. „Bad Vilbel hat viele Radfahrende, doch für die Verbindungen, die im Alltag wichtig sind, wird zu wenig getan. Der geförderte Radweg an der Nidda ist schön, aber die übrigen Probleme werden seit Jahren nicht gelöst. Andere Städte hingegen, wie z.B. Karben, verbessern die Radfahrbedingungen kontinuierlich. Da verwundert es nicht, dass Bad Vilbel immer weiter abrutscht.“ Der Vorsitzende der Grünen, Clemens Breest ergänzt: „Entsprechend groß ist die Erwartung an das von der Stadt angekündigte Radverkehrskonzept. Es ist nur zu hoffen, dass die Stadt wichtige Impulse aus der AG Nahmobilität aufnimmt und zugunsten des Radverkehrs nach und nach umsetzt. Die Fahrradboxen an den Bahnhöfen sind da eine wichtige Verbesserung der Fahrradsicherheit und ein ermutigendes Zeichen.“

Clemens Breest, Vorsitzender

Die Vilbeler Radfahrerinnen und Radfahrer bewerten unter den abgefragten Kategorien die Infrastruktur und das Wegenetz am negativsten. Deutlicher als in den meisten anderen Gemeinden wird festgestellt, dass man am zügigen Fahren mit dem Rad gehindert wird und Umwege fahren muss. Keine wichtige Einbahnstraße darf vom Radverkehr entgegen der Fahrtrichtung genutzt werden. Hier schlägt sicherlich die ungelöste Radführung vom Marktplatz zum Biwer-Kreisel, parallel zur Frankfurter Straße, negativ zu Buche. Wenn Baustellen eingerichtet werden, bleibt den Radfahrenden oft nur, vom Rad abzusteigen. Jüngstes Beispiel ist die Baustelle in der Homburger Straße, wo bei der Einrichtung einer Umleitung die Radfahrenden offensichtlich schlicht vergessen worden sind. Und auch das Kapitel Sicherheit wird durchgehend kritisch beurteilt. Hier kommt es zu oft zu Konflikten mit anderen Verkehrsteilnehmer*innen. Erst die Tage wurde in Bad Vilbel eine Radfahrerin auf dem Gehweg (!) von einem Auto umgefahren und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden. Und selbst auf Radwegen wird der Radverkehr abgedrängt, weil die Stadt es großzügig duldet, wenn Autos die Radwege zuparken. Da passt es ins Bild, dass in der Stadt nicht für das Radfahren geworben wird.

ADFC Testergebnis Bad Vilbel 2016

ADFC Ergebnisse 2016

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