Dortelweil atmet auf: Kein Ausbau der Königsberger Straße über die Nidda

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Clemens Breest

Die Dortelweiler Grünen begrüßen die Einsicht des Magistrats, die Königsberger Straße nicht als Zufahrt für den Kfz-Verkehr über die Nidda zum Sportgelände auszubauen. „Dortelweil atmet auf, dass diese Wahnsinns-Idee offiziell beerdigt worden ist“, erklärt das grüne Ortsbeiratsmitglied Clemens Breest. „Die Anwohner*innen des Vilbeler Pfades, der Sudetenstraße und der Königsberger Straße werden nicht dem Autoverkehr zum Sportgelände ausgeliefert. Jetzt gilt es, eine tragbare Lösung für die anhaltende Verkehrsproblematik und Lärmbelästigung in Alt-Dortelweil zu finden.“

In der Ortsbeiratssitzung in Dortelweil am 7. Dezember stellte Herr Wysocki das umfangreiche Prüfergebnis zum Ausbau und Verlängerung der Königsberger Straße über die Nidda bis zum Dortelweiler Sportgelände vor. Fünf Herausforderungen wurden geprüft, die allesamt im Ergebnis zu der Einsicht führten, diese Streckenführung für eine zweite Zufahrt zum Sportgelände nicht zu nutzen. In diesem Bereich muss ein Gefälle von 11% überwunden werden. Hinzu kommt eine sehr schmale Fahrbahnbreite, die kein Begegnungsverkehr zulasse. Der nötige Ausbau des Bahnviadukts würde mit der damit notwendigen Straßenanpassung 2,7 Millionen Euro kosten. Die Bahn wäre nur mit 300.000 Euro an den Kosten beteiligt. Ein weiteres großes Problem sind Regenwasserkanäle, die unter den betreffenden Straßen verlegt sind. Da das Straßenniveau um 1,5 Meter abgesenkt werden müsste, hätte dies die notwendige Verlegung der Leitungen zur Folge. Dies wiederum hätte Auswirkungen auf das ganze weitere Leitungsnetz, so dass sich die Tragweite des Aufwands und der Kosten kaum abschätzen lassen. Eine letzte schwerwiegende Einschränkung wäre die Dauer des Bahnausbaus. Selbst wenn in naher Zukunft eine Autobrücke über die Nidda gebaut werden würde, könnte sie erst nach der Fertigstellung des Bahnviaduktes für den Autoverkehr freigegeben werden. Dies ist nach optimistischen Einschätzungen nicht vor dem Jahr 2028 zu erwarten. Es wäre für Jahre sinnlos verbautes Steuergeld, wie der Ortsbeirat einmütig feststellte. In diesem Zusammenhang hat die Bahn auch deutlich gemacht, dass es aufgrund der Ausbauarbeiten keine Notwendigkeit für eine zweite Zufahrt nach Alt-Dortelweil geben wird. Alle diese Fakten ließ den Magistrat die Idee, einer Kfz-Zufahrt für das Sportgelände an dieser Stelle zu errichten, aufgeben. Der Ortsbeirat Dortelweil beschloss daraufhin einstimmig, dass es im Zuge des Ausbaus des Niddaradweges an der besagten Stelle lediglich eine Fahrradbrücke über die Nidda geben soll.

Breest fragte Herrn Wysocki noch, welche Lösung der Magistrat sich stattdessen für das Verkehrsaufkommen zum Sportgelände vorstelle. Der Erste Stadtrat antwortete darauf nur: „Das Sportgelände bleibt.“ „Die Einfallslosigkeit des Magistrats werden wir Grüne weiter mit Lösungsvorschlägen begegnen. Sich der Problemlösung zu verweigern, kann nicht der Weisheit letzter Schluss sein.“, stellt Clemens Breest abschließend fest.

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