Vilbeler Danke-Tag: mehr als warme Worte

Breest_BV_02_2015Mit Interesse wurde die Forderung der Grünen nach einem Vilbeler Danke-Tag im neuen Format aufgenommen. Bürgermeisterkandidat Clemens Breest berichtet, dass z. B. ein ehrenamtlich Engagierter genaueres über die Idee einer Veranstaltung in der Burg erfahren wollte. Die Grünen fordern in ihrem Wahlprogramm für die Ehrenamtlichen der Stadt einen besonderen Tag im Jahr, bei dem ein entsprechendes Programm zur Würdigung des bürgerschaftlichen Engagements beispielsweise in der Wasserburg veranstaltet wird. Konkret heißt es im grünen Wahlprogramm: „Als Ausdruck der zivilgesellschaftlichen Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements Kathrin Andersin der Stadt, soll ein Vilbeler „Danke-Tag“ eingeführt werden. An diesem Tag sollen die EhrenamtlerInnen eingeladen werden und ein besonderes Programm z. B. in der Wasserburg genießen können.“

Breest erläutert die beabsichtigten Ziele hinter dieser grünen Idee: Mit solch einem neu konzipierten Vilbeler Danke-Tag sollen

  1. allen ehrenamtlich in der Stadt Engagierten Dank in Form einer würdigen Veranstaltung zu Gute kommen,
  2. möglichst die ganze Breite und Aufgabenvielfalt des freiwilligen, gesellschaftlichen Engagements in der Stadt dargestellt werden und
  3. weitere Personen für ein ehrenamtliches Engagement gewonnen werden.

„An solch einem Tag soll den Ehrenamtlichen durch die Stadt einmal etwas Gutes getan werden, um ihren treuen Dienst wertzuschätzen.“, führt Kathrin Anders weiter aus. Zuletzt hat es Silke Zuschlag mit ihren ehrenamtlichen MitarbeiterInnen vom DRK Kleiderladen vorgemacht, wie so etwas aussehen könnte. Sie gönnte ihnen einen Tagesausflug an die Mosel. Allzu oft, werden solche freiwilligen Dienste über Jahre selbstverständlich in Anspruch genommen, ohne dass sich über die gesellschaftliche Notwendigkeit eines solchen Engagements Gedanken gemacht wird. Der Vilbeler Danke-Tag soll deshalb auch dazu genutzt werden, gerade auch kleinere Initiativen oder auch nicht-organisiertes Engagement eine Bühne zu bieten. Solche Arbeiten reagieren oft zuerst auf Missstände in der Stadt, bevor es Organisationen tun. Beispielhaft ist hier das Engagement von der 75jährigen Linda Becker und ihrer Mitstreiterin Jennifer Gatzke zu nennen, die auf der Frankfurter Straße Blumenbeete für Bienen angelegt haben und pflegen. Und nicht zuletzt soll solch ein Tag auch weitere BürgerInnen einladen, selbst aktiv zu werden. Entweder indem sie sich bestehenden Arbeiten anschließen oder Neues in Angriff nehmen. Ehrenamtliches Engagement benötigt stets neue Personen und Ideen, da allein aus Altersgründen regelmäßig Menschen ihr Engagement verringern oder beenden. Trauriges Beispiel ist aktuell der Massenheimer Weihnachtsmarkt, der aus Ermanglung ehrenamtlichen Engagements dieses Jahr nicht in gewohnter Weise stattfinden wird.

Die grüne Idee ist nicht mit dem bisherigen „Danke-Tag“ zu verwechseln. Dieser hat seit seinem ersten Mal sehr an Aufmerksamkeit und Beteiligung verloren. Diese Danke-Aktion wurde einst von dem Frankfurter Unternehmer Matthias Graf aus Dankbarkeit gegenüber seinen Kunden initiiert. Doch inzwischen ist aus dieser an sich guten Idee die Luft raus, wie bereits die Website www.badvilbel.danke-tag.de mit ihrer Einladung in das Jahr 2011 zeigt. „Zudem steht diese Aktion inzwischen zu sehr unter dem Eindruck einer Marketing-Kampagne. Für die allermeisten EhrenamtlerInnen gibt es inzwischen nichts mehr.“, kritisiert Kathrin Anders. Clemens Breest weist überdies darauf hin, dass der 31. Oktober ein denkbar ungünstiges Datum ist, da die evangelischen ChristInnen an diesem Tag den Reformationstag feiern. „Die EhrenamtlerInnen der Stadt haben einmal im Jahr die ungeteilte Aufmerksamkeit und mehr als nur warme Worte verdient.“, so der grüne Bürgermeisterkandidat.