Seit Ende der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts haben sich Bad Vilbel und zahlreiche andere Gemeinden, die Stadt Frankfurt und der Wetteraukreis für den Ausbau der Main – Weser – Bahn ausgesprochen. In dieser Legislaturperiode hat sich die Stadtverordnetenversammlung in Bad Vilbel nochmals einstimmig für diesen Ausbau ausgesprochen.

Die Main – Weser – Bahn ist seit Mitte des 19. Jahrhundert eine bedeutende Schienenverbindung zwischen Kassel und dem Rhein – Main – Gebiet.

Die zunehmende Bevölkerung im Rhein – Main – Gebiet und die großen Pendlerströme in diesem Ballungsraum machen eine Erweiterung dieser Verkehrsachse seit Jahrzehnten dringend erforderlich. Neben dem Ausbau geht es hierbei u.a. auch um die dringend überfällige bauliche Verbesserung der Haltestationen, die zum Teil sich in einem kritischen Zustand befinden und nicht barrierefrei sind. Der motorisierte Individualverkehr sorgt im morgendlichen und abendlichen Berufsverkehr regelmäßig für Stau und Verdruss in den hiervon betroffenen Gemeinden und bei den Verkehrsteilnehmern. Ein Umsteigen auf die Bahn würde die Straßen entlasten und die vom Durchgangsverkehr belasteten Ortschaften. Die Nutzer der S6 leiden dagegen unter regelmäßigen Verspätungen, Zugausfällen und drangvoller Enge während der Hauptverkehrszeiten. Deshalb ist es aus ökologischen und ökonomischen Gründen dringend geboten, dass attraktive Angebote zum Umsteigen auf die Schiene motivieren. Dies ist nur durch einen Ausbau der Schienenverbindung möglich, der dann auch für weitere Regio – Zugverbindungen zur Verfügung stehen würde.

Die Kampagne der BI Ba(h)nane gegen dieses Projekt soll in der Bevölkerung ein falsches Bild von diesem für die Region so wichtigen Ausbau der Schienenverbindung erzeugen. Es wird mit einseitiger Darstellung und auch mit „vorsätzlicher Falschberichterstattung“ (Pro Bahn, Gießener Zeitung letzte Woche) versucht, die Bevölkerung in der Region gegen den Ausbau der Main-Weser-Bahn aufzubringen. Mit allen juristischen Mitteln wurde bisher vergeblich versucht eigennützige Interessen gegen das Allgemeinwohn durchzusetzen. Die BI und ihre Unterstützer blieben aber vor Gericht erfolglos.

Der Ausbau hat sich aber durch diese juristischen Auseinandersetzungen um Jahre verzögert, was sich auch in steigenden Baukosten für dieses Projekt niederschlägt.

Wir halten es daher für notwendig, dass mit sachlichen Informationen zum Ausbau der Bahnstrecke die Bevölkerung der Stadt Bad Vilbel und der Region über die Ziele des Ausbaues der Bahnstrecke aufgeklärt wird. Diesem Wunsch nach sachlicher Information können die Kommunen, die an einem Ausbau interessiert sind, beispielsweise mit geringem Aufwand auf ihrer Homepage nachkommen. Wir haben deshalb für die kommende Stadtverordnetenversammlung in Bad Vilbel einen entsprechenden Antrag gestellt.

Manfred Kissing